Aus einer herkömmlichen Haushaltssteckdose fließt Wechselstrom. Entsprechend werden die meisten unserer Haushaltsgeräte damit betrieben. Akkus benötigen jedoch Gleichstrom, weshalb Geräte mit einem eingebauten Akku den Wechselstrom aus der Steckdose in Gleichstrom umwandeln müssen. Bei Ihrem Laptop oder Handy macht dies das Netzteil. Auch beim Laden des Akkus eines Elektroautos an einer Haushaltssteckdose (oder an einer Wallbox) muss der Wechselstrom in Gleichstrom umgewandelt werden. Das dafür zuständige Gerät im Auto heißt nicht Netzteil, sondern Gleichrichter. Im Opel-Jargon: Onbord-Charger.
Wie wird die Energieübertragungsrate (= Ladestrom = Leistung = Watt) ermittelt? Ihre Haushaltssteckdose hat 230 Volt. Dieser Wert wird mit der Absicherung von z.B. 16 Ampere (evtl. auch nur 8 Ampere) multipliziert. Also 230 Volt x 16 Ampere = 3.680 Watt = 3,68 Kilowatt (kW). Pro Stunde fließt somit aus einer mit 16 Ampere abgesicherten Haushaltssteckdose 3,68 kW in einen Akku. Bei einer mit 8 Ampere abgesicherten Steckdose nur halb soviel, also 1,84 kW. Mit diesem eher geringen Wert benötigen die relativ großen Akkus in E-Fahrzeugen sehr lange, bis sie vollgeladen sind (Beispiel: Ein Akku mit einer Kapazität von z.B. 50 Kilowattstunden (kWh) benötigt also 50 kWh : 3,68 kW = 13,59 h (Stunden)).
Sie können den Ladevorgang beschleunigen, indem Sie zu Hause eine Wall Box installieren. Darin legt Ihr Elektriker 3 Phasen mit je 3,68 kW zusammen, die entsprechend abgesichert sind. Nach Adam Riese hat eine Wall Box also 3 x 3,68 = 11,04 kW. Entsprechend geht damit auch das Aufladen 3 x schneller als an einer normalen Haushaltssteckdose. In unserem Beispiel würde es nur noch 50 kWh : 11,04 kW = 4,5 Stunden dauern, bis der Akku mit 50 kWh vollgeladen wäre.